Sommer, Sonne, Sonnenschein – und mit was cremst du dich ein?

29. Mai 2020

Oder warum es für dein Hormonsystem von Vorteil ist, auf natürliche Sonnenschutzmittel wie Öle zurückzugreifen.

Wie geht es dir denn, wenn der Sommer vor der Tür steht und es um das Thema Sonnencreme geht?

Bist du eher diejenige, die sich gerne mit Sonnenmilch eincremt und damit den Geruch von Sommer, Meer und Urlaub verbindet? Oder gehörst du zu den Frauen, die es einfach nur unangenehm findet, die klebrige Sonnencreme an den Händen zu haben. Und vielleicht nach dem Eincremen auch noch überall weiß zu sein? Ehrlich gesagt, besonders schlimm finde ich den öligen Film auf der Oberfläche des Wassers, in das ich gleich zum Baden gehen möchte.

In Hawaii übrigens, ist ab 2021 der Verkauf von Sonnenschutzmitteln mit bestimmten chemischen Inhaltsstoffen verboten, da diese Chemikalien die Meere zerstören.

Laut dem Ärzteblatt vom 26.6.2018 sind auch in Deutschland Rückstände von UV-Filtern aus Sonnencreme in kleinsten Konzentrationen in Meer und Badeseen zu finden. Und das Umweltbundesamt beschäftigt sich schon länger mit der Tatsache, dass einige der Stoffe in den Sonnenschutzmitteln eine hormonähnliche Wirkung haben.

 

Ja, du hast richtig gelesen: in Sonnencremes sind hormonwirksame Stoffe enthalten.

Und jetzt kommt es: hormonwirksame Stoffe, in der Fachsprache endokrine Disruptoren genannt, können ein Grund dafür sein, dass dein Hormonhaushalt ins Ungleichgewicht kommt.

So ein „Hormonchaos“ äußert sich durch Symptome wie Schilddrüsenunterfunktion, unerfüllter Kinderwunsch, heftige Menstruationsbeschwerden, PMS, Hashimoto, PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) und vieles mehr.

Symptome die für viele inzwischen alltäglich sind.

Aber was sind denn überhaupt hormonwirksame Stoffe?

Hormonwirksame Stoffe sind synthetisch hergestellte Chemikalien, welche in das Hormonsystem des Menschen eingreifen und Stoffwechsel-, Entwicklungs- und Fortpflanzungsprozesse schädigen können. Diese chemischen Stoffe imitieren oder blockieren unsere Sexualhormone aber auch Schilddrüsenhormone. Dadurch können viele hormonelle Prozess in deinem Körper nicht mehr richtig ablaufen.

Was passiert in deinem Körper, wenn so ein hormonwirksamer Stoff den Rezeptor blockiert?

  • die Hormonproduktion deines Körpers wird verändert. z.B. kann durch häufige Verwendung von Sonnencreme dein Östrogenspiegel ansteigen. Ein erhöhter Östrogenspiegel kann ein Grund für Wassereinlagerungen sein, Stimmungsschwankungen und einiges mehr.
  • die körpereigenen Hormone stehen nicht in ausreichender Menge für biologische Prozesse zur Verfügung. Das ist unter anderem bei einer Schilddrüsenunterfunktion der Fall.
  • die hormon-ähnlichen Chemikalien docken an Hormon-Rezeptoren an; dadurch werden die körpereigenen Hormone blockiert oder nachgeahmt; Die Auswirkungen davon spürst du eventuell nach Absetzen der Pille, wenn ein regelmäßiger Zyklus sehr lange auf sich warten lässt.
  • Du leidest womöglich mehr an dem Prämenstruellen Syndrom, Menstruationsschmerzen oder ganz alltäglich: Migräne.
  • Es kann Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern haben.
  • Bei Jungen und Männern kann es zu vermehrtem Brustwachstum kommen.

 

 

Weniger giftige Sonnenschutzmittel arbeiten mit mineralischen Substanzen, die Titan- und Zinkverbindungen und möglichst keine Nanopartikel enthalten. Nur ist man dann danach weiß wie ein Schneemann. Ich sehe selbst ungern wie eine „Schneefrau“ aus und habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass Sonnencreme mit mineralischen Substanzen selbst nach dem Duschen noch einen weißen Film auf der Haut hinterlassen.

Um herauszufinden, welche bedenklichen bzw. hormonwirksamen Stoffe in deiner Sonnencreme enthalten sind, kannst du die APPs Tox Fox oder Code Check verwenden.

Übrigens, wenn du schon dabei bist – checke doch gleich alle deine Kosmetika durch. Und entdecke welche ungünstigen Chemikalien für deinen Körper darin enthalten sind.

Da du bestimmt weder chemische Stoffe in deinem Körper haben möchtest, noch wie eine „Schneefrau“ aussehen möchtest, stellt sich dir bestimmt die Frage: was könnte der beste natürliche Sonnenschutz für mich sein?

Für diese Frage habe ich mich an Sandra von Kräuterkeller https://mein-kraeuterkeller.de gewandt. Sandra ist Kräuterexpertin und Buchautorin. Sie hat das das Buch „Die moderne Kräuterhexe“ https://www.die-moderne-kräuterhexe.de geschrieben.

Wenn du auf handelsübliche Sonnencremes verzichten und auf einen natürlichen Sonnenschutz zurückgreifen möchtest, empfiehlt Sandra folgende Öle:

  • Himbeersamenöl (bis zu einem LSF 40)
  • Karottensamenöl (bis zu einem LSF 30
  • Sesamöl (bis zu einem LSF 8)
  • Olivenöl (bis zu einem LSF 6)

Allerdings gibt es einige Dinge, die man beachten muss. Natürlich Öle ziehen schnell in die Haut ein. Es gibt wenig gesicherte Daten zum Sonnenschutz unter Realbedingungen. Das Schwitzen und auch der Kontakt mit Wasser, wenn man zum Beispiel badet, ist ein Problem. So ist bei natürlichem Sonnenschutz kein 100%-iger Schutz vor Sonnenbrand garantiert. Man sollte sich immer durch schützende Kleidung und das Vermeiden vom langen Aufenthalt in der prallen Sonne schützen.

Danke liebe Sandra für die wertvollen Tipps!

 

ACHTE DARAUF, welche Sonnencreme du bei deinen KINDERN verwendest! Denn hormonelle Veränderungen treten ggf. ab Geburt ein und können bis zum Lebensende wirksam sein.

Kurz und knackig zum Schluss – für dich und dein gesundes Hormonsystem:

  • Handelsübliche Sonnencremes enthalten hormonwirksame Stoffe, die dein Hormonsystem aus dem Gleichgewicht bringen können.
  • Checke mit den APPs Tox Fox oder Code Check, welche Stoffe deine Sonnencreme enthält – und wenn du schon dabei bist, checke deine gesamten Kosmetika durch.
  • Probiere natürliche Öle als alternativen Sonnenschutz aus.

 

Und lass mich gerne wissen, wie es dir damit geht.