Überlebensmodus

Hormonhauptprogramm Cortisol

09. August 2020

Damit du dir ein bisschen mehr darunter vorstellen kannst, welche Einflüsse Cortisol auf dein Leben bzw. deine Hormonwelt hat, möchte ich dir heute das „Hormonhauptprogamm“ deines Körpers etwas genauer vorstellen: das Cortisol.

So wie du deutsch mit deiner Umwelt sprichst, so spricht dein Körper „hormonisch“. Über Hormone werden die wichtigsten Informationen im Körper zu deinen Organen übermittelt. Hormone dienen dazu, die Organsysteme im Gleichgewicht zu halten und ganz wichtig: Energie an das jeweilige Organ zu schicken.

Natürlich hast du auch noch andere „Hormonprogramme“ in deinem Körper, die zum Beispiel für Nahrungsaufnahme, Hunger, Verdauung, Gewichtsregulation, Ruhestoffwechsel usw. verantwortlich sind. Diese verschiedenen Programme in deinem Körper kommunizieren ständig miteinander.

Damit die Kommunikation aber auch die Energieverteilung in deinem Körper geordnet abläuft, muss ein Programm oder ein System die Hauptverantwortung bzw. die Regulation in die Hand nehmen:

Hauptprogramm Cortisol oder Überlebensprogramm

 

Was passiert aber, wenn das Hauptprogramm Überleben über länger Zeit hinweg an ist? Bzw. trägt dazu bei, dass es ständig angeschaltet ist?

Lass es uns mal an einem konkreten Beispiel aus deinem Leben deutlich machen:

Du fängst gerade eine neue Arbeitsstelle an, arbeitest dich in neue unbekannte Themen ein. Das kostest möglicherweise mehr Zeit als gedacht, du machst Überstunden. Kommst platt nach Hause und hast nicht wirklich Lust noch etwas zu kochen. Entweder das Essen fällt dann aus oder du machst dir irgendwas Schnelles, meist ungesundes, zu Essen. Dann bist du dir nicht sicher ob du auch alles richtig machst, grübelst noch vor dem Schlafen gehen darüber nach was morgen alles ansteht.

Das Ganze hältst du eine Zeitlang gut durch und ist ja auch kein Problem. Eine Pause oder zur Ruhe kommen ist aktuell nicht drin, aber neue Job macht ja Spaß. Da kannst du auch mal ein bisschen mehr machen. Irgendwann wird es dann ja auch wieder ruhiger. Nach längerer Zeit fällt dir auf, dass du keine Energie mehr hast um vielleicht Sport zu machen. Du bist zu platt, um abends noch etwas zu unternehmen, setzt dich lieber vor den Fernseher und gönnst dir eine Belohnung. Aber eigentlich solltest du doch Sport machen, denn irgendwie, trotz wenig Essen aufgrund der vielen Arbeit, geht dein Gewicht nach oben. Und das geht ja irgendwie auch nicht. Und irgendwie spinnt deine Verdauung gerade bzw. hast du häufiger das Gefühl, dass dein Magen gereizt ist.

Kommt dir das möglicherweise bekannt vor?

Genau dann, läuft dein Hauptprogramm Überleben im Dauermodus und beansprucht jegliche Energie die dein Körper zur Verfügung hat. Das bedeutet gleichzeitig, dass deine anderen Hormonprogramme runterreguliert, vielleicht sogar ausgeschaltet werden, um dem Überlebensmodus genügend Energie zur Verfügung zu stellen.

It´s all about energy!

So kann das Hauptprogramm Überleben mit seinem Hormon Cortisol zum Beispiel einen großen Einfluss auf die Schilddrüse haben. Die Schilddrüse ist unter anderem für dein Programm Stoffwechsel zu ständig. Das heißt auch für den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen. Diese Nährstoffe zu verstoffwechseln kostet Energie. Diese Energie steht der Schilddrüse in einem längeren stressigen Zeitraum aber nicht zur Verfügung. Es geht um das Überleben, hierfür ist Energie notwendig. Daher wird das Programm Schilddrüse bzw. Stoffwechsel vom Hormon Cortisol runterreguliert oder manchmal sogar abgeschaltet.

Was ist eine mögliche Folge von einem herunterreguliertem Hormonprogramm Schilddrüse?

Zum Beispiel kann dein Gewicht auf unerklärliche Weise nach oben gehen -egal wie gut du dich ernährst oder wieviel Sport du machst. Oder du bist morgens schon müde und schlapp, hast keine Energie für den Tag. Möglicherweise sind deine Haare spröde oder deine Haut ist zu trocken. Eventuell hast du auch Schwierigkeiten schwanger zu werden. Das sind nur einige Beispiele wie das Hauptprogramm ein untergeordnetes Programm beeinflusst.

Ein weiteres Programm, dass durch dein Cortisol beeinflusst wird, ist dein „Sexualprogramm“ mit den Hormonen Östrogenen und Progesteron. Bei langanhaltendem Stress geht dem Körper irgendwann das Cortisol aus. Das darf aber nicht sein, denn das Überleben muss gesichert sein. Daher ist der Körper in der Lage dein Sexualhormon Progesteron in Cortisol umzuwandeln.

Bei zu wenig Progesteron kann es sein, dass du Symptome wie Brustspannen in der 2. Zyklushälfte hast, Stimmungsschwankungen vor der Periode oder eine schmerzhafte Periode hast. Aber auch mit Heißhungerattacken kämpfst.

Du siehst, deine Stresshormone werden auch von anderen Organsystemen verstanden und diese Systeme reagieren auch entsprechend darauf. Eine kurzfristige Belastung ist gut tolerierbar und das Ziel des Körpers ist immer, eine Lösung zu finden, damit er im Gleichgewicht bleibt. Dauert die Belastung zu lange und kostet zu viel Energie, reguliert der Körper andere Systeme wie z.B. die Schilddrüse oder die Sexualhormone runter oder: er schaltet sie sogar ganz ab. So kommt es zu einer dauerhaften Störung des Systems. Und somit zu Symptomen wie: Probleme bei der Gewichtsregulation, Zyklusbeschwerden, Verdauungsstörung, Nahrungsmittelintoleranzen oder auch Schlafstörungen.

Ich hoffe du hast hiermit schon mal einen Einstieg in dein Hormonhauptprogamm Cortisol bekommen. Auch wenn ich es bisher nicht erwähnt habe, Cortisol ist natürlich auch sehr wichtig für deinen Körper. Es dient nämlich auch dazu dich fit und wach zu halten, aber auch um deine Entzündungen zu hemmen. Nur, ein zu viel an diesem Stresshormon bringt dein Körper aus dem Gleichgewicht.

 

Wenn du testen willst, ob du Cortisol deinen anderen Systeme ins Ungleichgewicht gebracht hat, mache doch mal meinen kostenlosen Hormonselbsttest.

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Solltest du bei dem Hormonfragebogen Cortisol mehr als 4 Kreuze gemacht haben – dann melde dich sehr gerne bei mir, wenn du Unterstützung brauchst um deinen Körper wieder ins Gleichgewicht zu bekommen.